Die Illusion der Kontrolle – Warum das Leben in der Veränderung liegt

Ich stehe an der S-Bahn-Haltestelle und warte auf meinen Zug zur Arbeit.

Ich schaue mich um—auf die Kabel, die sich über mir kreuzen, den Beton unter meinen Füßen, die Gebäude, die in den Himmel ragen. Und dazwischen: Blumen und Pflanzen, die still und leise wachsen, sich ihren Weg durch die Risse bahnen.

Hast du dir jemals bewusst gemacht, dass du auf einem runden Planeten stehst, der die Sonne umkreist—auf einer lebendigen, atmenden, sich ständig verändernden Erde?

Und doch versuchen wir, alles zu beanspruchen.

Das ist der Kontinent.

Das ist das Land.

Das ist die Stadt.

Das ist die Grenze.

Das ist mein Zuhause, mein Auto, mein Bankkonto.

Sogar das Wetter—wir erwarten, dass es sich an unsere Vorhersagen hält. Und wenn es das nicht tut, fühlen wir uns irgendwie... betrogen.

Wenn wir ehrlich sind, dann existiert das meiste, was wir erschaffen haben, nur aus einem einzigen Grund: um uns Sicherheit zu geben.

Denn tief in uns wissen wir: Es gibt keine Garantien.

Doch wo genau liegt das Problem?

Ist es die Schuld der Erde, dass sie ausbricht, bebt, sich verschiebt?Oder ist es unser verzweifelter Versuch, alles vorhersehbar und kontrollierbar zu machen?

Wir haben Systeme erschaffen, die messen, analysieren und kategorisieren—alles nur, um uns ein Gefühl von Sicherheit zu geben.

Wir haben Straßenlaternen.

Wir haben Straßen.

Wir haben Parks, Cafés, Bars, Theater, Flughäfen, Schulen, Bibliotheken, Universitäten, Kinos, öffentliche Verkehrsmittel, Institutionen, Regierungen, Gesetze, Grenzen.

Alles sorgfältig geplant, benannt und strukturiert, um einem bestimmten Zweck zu dienen.

In einer Bibliothek darfst du nicht laut singen—dafür gibt es „andere Orte“.Aber wo genau sind diese Orte?

Gibt es sie überhaupt?

Selbst die Natur gehört nicht allen.

Alles, was uns nährt, alles, was uns am Leben hält, kommt aus der Erde.

Und doch verbinden wir es mit Supermärkten.

Gemüse und Obst kommen aus dem Rewe, Edeka, Hit, Norma.

Fleisch kommt in Plastik verpackt, weit entfernt von der Realität, dass es einst ein lebendes Wesen war.

Wir leben in kuratierten Blasen, in denen wir versuchen, alles unter Kontrolle zu halten.

Doch immer wieder werden wir daran erinnert, wie brüchig unsere Annahmen sind.

Mutter Erde, Gaia, die Natur—sie hat uns nie versprochen, dass alles so bleibt, wie es ist.

Denn wenn das der Fall wäre, dann würden wir gar nicht existieren.

Das Leben selbst bedeutet Evolution.

Das Leben ist Expansion.

Unsere Angst vor Veränderung, unser Bedürfnis nach Sicherheit—das sind die Energien, aus denen viele unserer Systeme entstanden sind.

Doch genau diese Angst ist in ihnen verankert—und das macht sie letztendlich instabil.

Sie werden einstürzen, weil ihr Fundament fehlerhaft ist.

Schau dich um.

Schau dir an, was die Natur tut.

Glaubst du, dass sie so reich, wild und schön ist, weil alles gleich bleibt?Oder weil nichts gleich bleibt?

Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich versuchte, die nächsten Marketing-Schritte für CT zu definieren.

Was ist die richtige Strategie?

Was ist die „entscheidende Erkenntnis“, die mir fehlt, um mein Business wachsen zu lassen?

Wer kann mir das fehlende Puzzlestück geben?

Wenn ich ehrlich zu mir bin, dann will ich vor allem Sicherheit.

Die Sicherheit, dass ich etwas finde, das mein kleines Ego beruhigt und ihm ein Gefühl von Kontrolle gibt.

Die Sicherheit, dass ich „die richtigen“ Entscheidungen treffe.

Aber was, wenn ich dieses Bedürfnis loslasse?

Was, wenn ich mich dem Nicht-Wissen hingebe?

Was wartet auf der anderen Seite von „Ich weiß es nicht“?

Lass es uns herausfinden.

Was denkst du darüber?

Lass ein ♥︎ da, wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, und teile gerne deine Erfahrungen.

Bis zum nächsten Mal!

Love, CT